Audiotour Station 6 – Die Eremitage

Ein Wahrzeichen von Saalfelden ist sicher unsere Eremitage. Unser Palfen ist ein Blickfang, wenn man von Saalfelden Richtung Steinernes Meer sieht, ein weißes Haus auf dunklen Hintergrund, mitten in der Wand, im alpinen Gelände. Da geht man gerne hinauf, einerseits weil man die Ruhe sucht, andererseits vielleicht auch dieses Gespräch und diese Mystik, die dort herrscht. Es hat einen eigenen Geist, einen eigenen Spirit. Und wenn man sich dann nach Süden dreht, hat man einen unbeschreiblichen Ausblick auf ein tolles Saalfeldner Becken, das Kitzsteinhorn, den Zeller See. Links sieht man den Hundstein, einen der höheren Grasberge, wenn man nach rechts sieht, erblickt man Leogang und das Birnhorn. Man genießt diesen Ausblick und dann kann man wieder mit einem richtig guten Gefühl ins Tal absteigen.

Als Kind war ich oft auf der Einsiedelei (Eremitage) mit meinen Eltern und meinem Großvater und jedes Mal, wenn ich dort ankam, wartete schon der Einsiedler im Freien und sobald er mich sah mit meinen langen Haaren, die zu zwei Zöpfen geflochten waren, sagte er, dass er gleich wieder kommen wurde, holte seine Schere und drohte mir meine Zöpfe abzuschneiden. Dadurch entwickelte ich als Kind große Angst und wollte eigentlich gar nicht auf die Einsiedelei gehen und hatte sogar nachts Alpträume, in denen der Einsiedler Friedl mir mit seiner Schere die Zöpfe abschnitt. Gott sei Dank hat sich das aber bald gewandelt und jetzt als Erwachsene liebe ich die Einsiedelei. Ich liebe sie als Ort mit den schönsten Gesprächen, die man dort mit jedermann und jederfrau führen kann.